Claviciterium italienisch anonym um 1660, 1 Manual, 2 x 8‘, HH - d3, Transp. 1800 mm + Tisch 61 cm
Das süddeutsche Clavizyterium, anonym, um 1600
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg beherbergt ein anonymes süddeutsches Clavizyterium, das in seiner Konzeption eine erstaunliche Nähe zu dem süddeutschen Virginalcembalo in München und dem der Beuermann-Sammlung in Hamburg aufweist. Es zeugt von solchem handwerklichen Können, daß es lohnt auch dieses Instrument sowohl "streng" als auch motdifiziert nachzubauen - vorausgesetzt, man verfügt über einen Raum von mindestens 2.60m Höhe.
Dem anonymen süddeutschen Clavizyterium der ausgehende Renaissance (um 1600), mit dem Ambitus C/E - c''', ist ein warmer, grundtöniger Klang eigen, der im Diskant weich und flötig wird und wunderbar mit dem regalartigen Nasard kontrastiert. Dieses Instrument unterscheidet sich (nicht nur hörbar) in Charakter, Spielart und Aufbau ganz wesentlich von den gängigen Cembali. Entsprechend der Zeit erkennt man den Einfluß der italienischen Cembalobauweise im süddeutschen Raum. Die Wände und der Unterboden sind um die 8mm dick, der Resonanzboden zwichen 3-4mm. Das was es aber als typisch süddeusch ausweist und mit den vorgenannten Instrumenten gemeinsam hat, ist die Saitenmensur und die Klangfarbenvielfalt. Sie wird nicht durch unterschiedlich hochgestimmte Saiten für die Register erreicht, sondern durch das Anreißen der Saiten an unterschiedlichen Stellen, wodurch sich das Obertonspektrum der einzelnen Töne verschiebt und somit die Klangfarbe verändert. Leider ist es noch immer nicht möglich für diese Instrumente einen genaueren örtlichen oder personalen Bezug herzustellen.
Die Modifikation gegenüber dem einmanualigen Original ist das Überführen der Basswandsegmente in einen „Doppelschwung“ mit der krummen Wand und das Hinzufügen des zweiten Manuals mit einem Ravalement. Entscheidend für diese Modifikationen waren eine bessere Ausnutzung und Gegenüberstellung der Registerklangfarben beim Spielen, sowie die Einsetzbarkeit eines so aufwendigen Instruments bis in die hochbarocke Musik hinein.
Dispositon:
Nachbau: 1-manualig Nachbau: 2-manualig
Register: < Virginal 8'+ Laute < Virginal 8'
< Principal 8' < Dolce 8'
> Octav 4' > Principal 8' + Laute
< Nasard 8'+ Laute > Principal 8' + Laute
Tonumfang: HH - d''' GG/AA - d'''
Kammerton: 415 / 440 / 465 Hz 392 / 415 / 440 Hz,
Koppel + oder dog leg
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