Süddeutsches Virginal-Cembalo anonym um 1600, 1 Manual, 2 x 8‘ zu 5 Registern, 2 x Laute, FF - g3, Transp. 2500 mm, Böcke
Das Virginalcembalo nach einem anonymen Instrument (A R) anonym, um 1600
Im Depot des Bayrischen Nationalmuseums steht ein süddeutsches Virginalcembalo, das von solcher handwerklichen Genialität zeugt, daß es lohnt, dieses Instrument sowohl "streng" als auch modifiziert nachzubauen. Dem anonymen süddeutschen Virginalcembalo der ausgehenden Renaissance um 1600 ist ein warmer, grundtöniger Klang eigen. Dies Instrument unterscheidet sich (nicht nur hörbar) in Charakter, Spielart und Aufbau ganz wesentlich von den gängigen Cembali. Wie der Name Virginalcembalo schon sagt, handelt es sich um ein Cembalo, dessen beide Stege (Stimmstocksteg und Resonanzbodensteg) auf dem schwingenden Resonanzboden liegen und deshalb zu ganz anderen akustischen Resultaten führt als der Aufbau eines "normalen" Cembalos. Enstprechen der Zeit erkennt man den Einfluß der italienischen Cembalobauweise im süddeutschen Raum. Die Wände und der Boden sind zwischen 3 und 8 mm stark. Das was es aber als typisch süddeutsch ausweist, ist die Klangfarbenvielfalt. Sie wird nicht durch unterschiedlich hoch gestimmte Saiten für die Register erreicht, sonder durch das Anreißen der Saiten an unterschiedlichen Stellen, wodurch sich das Obertonspektrum der einzelnen Töne verschiebt und somit die Klangfarbe verändert.
Die Modifikation gegenüber dem einmanualigen Original ist das Hinzufügen des zweiten Manuals und eines Ravalements. Entscheidend für diese Modifikationen waren eine bessere Ausnutzung der acht Register aus dreimal 8': Regal, Nasard, Prinzipal, Dolce, Virginal, Virginal-Laute, Prinzipal-Laute, Mandola und die Einsetzbarkeit eines so aufwendigen Instruments über die Renaissance und frühbarocke Musik hinaus:
Dispositon:
Nachbau: 1-manulig 2-manualig, Koppel
Register: < Virginal 8’ + Laute < Virginal 8’ + Laute
< Dolce 8’ < Dolce 8’
> Principal 8’ + Laute > Principal 8’ + Laute
< Nasard 8’ < Nasard 8’
> Regal 8’ + Laute < Regal 8’
Tonumfang: C/E - c3 (HH - d''') FF - g'''
Kammerton: 415 / 440 / 465 Hz 392 / 415 / 440 Hz
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