Fläm. Cembalo n. Moerman 1581, 2 x 8‘, FF - f3, 3 x Transp. Laute, 2250 mm, gewachst, auf Bockgestell
Das einmanualige Cembalo nach Hans Moermans, Antwerpen 1584
Es scheint, daß es in Antwerpen, dem großen Zentrum des flandrischen Cembalobaus im 16. und 17. Jahrhunderts, wohl zwei Cembalobauer des Namens Hans oder Jan Moermans gegeben hat. Vielleicht waren es Vater und Sohn. Der Ältere trat 1570 als Cembalobauer in die St. Lukas-Gilde ein. Die St. Lukas-Gilde war damals in Antwerpen die Zunft der Cembalomacher, in der auch die viel gerühmte Ruckers-Familie organisiert war. Hans Moermans wohnte 1584 in "op de Cahtelijnevest, Int gulden Serpent". Genau zu der Zeit baute er das, hier als Nachbau vorliegende, Cembalo in der Rosette signiert mit den Initialen H M. Von ihm ist 1610 vermerkt, da er nicht nur Instrumente machte, sondern auch als Bassist des Chores der O.L.Vrouve Kerk (Kirche unserer lieben Frau) sang.
Das 1584 gebaute Instrument gehörte Alphonse von Neste und wurde 1963 von F. Hubard in Boston restauriert. Es ist ein einmanualiges Cembalo mit 4' und 8'. Der Ambitus G/B - f''', also fast 5 Oktaven ist für diese Zeit außergewöhnlich groß.
Für den Nachbau wurde neben der Tonumfangserweiterung (Kontro F - f''') und den Transpositionsmöglichkeiten 392/415/440 Hz, die Disposition 2 x 8' + Lautenzug gewählt. Die Saiten sind aus Kupfer (Rotmessing), Messing und weichem Eisendraht, dessen Ausgangsmaterial nicht in einem modernen Walzwerk, sondern in einer alten Hammerschmiede in historischer Art bearbeitet wurde. Das Innere des Instruments ist mit den typischen flämischen Ornamentdrucken auf japanischem Büttenpapier ausgeschlagen, das äußere dunkel gebeizt und gewachst. Das Instrument ruht auf einem großen flämischen Baluster-Untergestell.
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